Über Mangosalat und Freunde in der Not
Freunde erkennt man daran, dass sie auch in den schweren Zeiten für uns da sind. Als meine Mutter uns an Pfingsten plötzlich verlassen hat, war so eine schwere Zeit. Conny und ihre ganze Familie waren in den folgenden Wochen immer für uns da. Mit gutem Rat, unermüdlicher Tat – und auch mit tollem Essen.
Wenn ich von Conny und ihrer Familie erzähle, dann nur so, dass sie anonym bleibt, sonst würden ihr sicher viele die Bude einrennen. Sie ist eine großartige Köchin, sie kann auch begnadet backen, und sie hat ein goldenes Herz. Ihr Mann Hans-Jürgen ist für mich der Papst des Grillens und Räucherns. Dafür braucht er keinen „Weber“, „Beefer“ oder „Green Egg“. Seine Geräte baut er selber, und die Forellen zieht er aus dem eigenen Teich. Zusammen machen die beiden auch exzellente Wildsalami und viele andere Dinge, die man eigentlich nicht kaufen kann.
Wer bei ihnen am Tisch sitzen darf, hat ein ziemlich großes Los gezogen. Aber nicht nur, weil alles immer so unglaublich gut schmeckt, sondern weil die beiden auch wundervolle Gastgeber sind. Das beginnt mit den Vorspeisen und endet mit einem Tisch voller Obstbrände, die wir dann mit großer Freude probieren.
In diesem Frühsommer war ich öfter an diesem mit Liebe gedeckten Tisch zu Gast. Wir erinnerten uns an meine Mutter, und nicht selten sagte einer in der Runde: „Das hätte ihr jetzt besonders geschmeckt!“. Auch wenn der gefühlt endlose Sommer nun zuende geht, passt dieser Mango-Avocado-Salat noch perfekt auf den Tisch, dessen ebenso einfaches wie köstliches Rezept mir Conny geschickt hat. Und der geht so:
(für 4 Personen als Vorspeise oder zu Gegrilltem)
2 reife Mangos, geschält, gewürfelt
2 kleine reife Avocados, geschält, entkernt, gewürfelt
1 kleine rote Zwiebel, in feine Scheiben gehobelt
1 rote Spitzpaprika, fein gewürfelt
1 Kästchen Kresse, grob gehackt
Für das Dressing:
Mangoessig (Wajos), Olivenöl, Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
Die Zutaten für den Salat vermischen, das Dressing nach Geschmack herstellen und vorsichtig unterheben. Fertig. Das klingt jetzt alles nicht sonderlich spektakulär, aber probiert es, und ihr werdet wirklich staunen!
Freunde zu haben, ist übrigens auch in weniger schweren Zeiten schön. Ich freue mich deshalb schon sehr darauf, bald wieder mit Conny und Hans-Jürgen an einem gut gedeckten Tisch zu sitzen. Und irgendwann koche dann ich. À bientôt!