Eine Hammer-Gazpacho!
Wer geht schon ins Konzert für die Vorgruppe? Kommt auf die Vorgruppe an! Die Beatles, die Stones und sogar Elvis haben mal so angefangen. Beim Essen sind es die Amuse Geules, die Grüße aus der Küche, die ganz am Anfang stehen. Sie sollen den Genießer auf das Menü einstimmen, ihn aber auf keinen Fall satt machen. Oft gilt: Je besser diese kleinen Leckereien, desto besser das Restaurant. Auch zuhause kann man mit Amuse Geules Lust auf mehr machen. Und weil sie sich gut vorbereiten lassen, kann man damit auch ein bisschen Aufwand treiben und Gäste glücklich machen.
Letztens war ich sehr glücklich mit einem solchen Amuse Geule: Eine „Paprika-Sauerkirsch Gazpacho“ mit einem Hauch Meerrettich. Hammer! Es wurde mir an einem sehr heißen Tag auf der Terrasse des „Cord“ in Berlin Schöneberg serviert, wo mit Thomas Kammeier ein langjähriger Sternekoch den kulinarischen Takt angibt, und das schmeckt man. Ich habe ihn nicht gefragt, wie er es gemacht hat. Stattdessen habe ich einen Nachbau versucht. Diese feine Gazpacho lässt sich mit größeren Mengen zu einer tollen sommerlichen Vorspeise aufrüsten – gewissermaßen eine Vorgruppe, die das Zeug zum Star hat! Hier aber die kleine Probierportion.
(4 Personen)
4 mittelgroße, schön reife Spitzpaprika, Haut abgeschält, entkernt und in kleine Würfel geschnitten
250 ml Gemüsefond
4 TL Sauerkirschmarmelade
1 TL Tafelmeerrettich
2 EL Paprikamark
1/2 TL Piment d‘Espelette
1 Prise Fleur de Sel
Alle Zutaten mit dem Pürierstab gründlich zerkleinern, in einem Glas mit Schraubverschluss im Kühlschrank durchkühlen lassen. Dann gut durchschütteln, in kleine Gläser gießen und servieren. Die Sauerkirsche bringt eine feine Säure ein und unterstreicht die Süße der reifen Spitzpaprika, der Meerrettich sorgt für pikante, balancierte Schärfe. So kann ein tolles Essen beginnen. À bientôt!