Drei-zwo-eins-Ochse!
Auch schon wach? War das eine Hammer-Silvesterfeier! Und wie wundervoll waren die Festtage! Aber nach Trüffelpasta, Braten, Gans und Reh ist jetzt auch mal gut. Für alle, die trotzdem nicht mit Aspirin, Knäckebrot und ähnlich trockenen guten Vorsätzen ins neue Jahr starten wollen, gibt’s heute mal eine nicht gebundene Ochsenschwanzsuppe mit viel Gemüse. Beste Voraussetzungen dafür: Ein leichter Kater, viel Frische Luft vom Neujahrsspaziergang, ein dezentes Hungergefühl – und ein gutes Kilo Ochsenschwanz im Kühlschrank. Sowie ein bisschen Zeit, die man sich für den Ochsenschwanz immer nehmen muss.
(4 Personen)
1,2 kg Ochsenschwanz
2 große Zwiebeln, geviertelt
150 g Sellerie, geschält und grob zerteilt
200 g Karotten, geschält und grob zerteilt
100 g Lauch, in Ringe geschnitten
2 Knoblauchzehen, halbiert
120 ml weißer, trockener Portwein
1 EL Thymian
2 EL Tomatenmark
1 Liter Rinderfond
1 Liter Wasser
Es geht los: Die Ochsenschwanzstücke gut salzen, ordentlich pfeffern und in einem großen Topf rundum anbraten. Das Tomatenmark zugeben und ein bisschen mitbraten. Mit dem Portwein ablöschen und stark einkochen lassen. Nun Fond, Wasser und alle übrigen Zutaten zugeben und diesen prachtvollen Topf eine dreiviertel Stunde mit halb aufgelegtem Deckel köcheln lassen. Dann die großen Sellerie- und Karottenstücke herausfischen und beiseite stellen, sie sollten noch etwas Biss haben, denn am Ende dürfen sie wieder in die Suppe zurück. Aber das dauert noch. Der Topf darf nun wieder weiterköcheln, mindestens anderthalb Stunden. Danach ein Stück vom Ochsenschwanz herausnehmen und mit der Gabel testen, ob das Fleisch sich vom Knochen lösen lässt. Noch nicht? Dann wieder zurück in den Topf und nochmal eine halbe Stunde weiterköcheln. Diese Zeit sollte man sich schon nehmen, denn es gibt nur wenige schlimmere Küchenarbeiten, als widerspenstiges Fleisch von den ziemlich verwinkelten, wirbelartigen Knochen zu puhlen. Etwas länger gegart geht’s wie von selbst.
Jetzt sollte es so weit sein. Ochsenschwanz herausnehmen und die restliche Suppe durch ein feines Sieb laufen lassen. Lauch, Zwiebeln, Knoblauch und Co haben ihre Aufgabe jetzt erfüllt. Das Fleisch mit zwei Gabeln von den Knochen lösen, die größeren Stücke mit den Gabeln zerteilen und zurück in die Suppe geben. Das Ganze wieder auf den Herd und eine weitere halbe Stunde, nach Geschmack auch länger, ohne Deckel köcheln, die Suppe sollte noch ein bisschen einkochen, dann wird sie intensiver. Zum Schluss dezent salzen, Karotten und Sellerie kleinschneiden und in die Suppe geben. Fertig. Diese intensive, würzige und trotzdem nicht schwere Suppe hilft dem geschädigten Genießer in den ersten Januartagen wieder aufs Pferd und bringt die nötige Erdung für ein neues Jahr voller Kochlust und leckerer Experimente. À bientôt!
p.s: Den Wein können wir ja heute mal weglassen, um den guten Vorsätzen Genüge zu tun. Jemand ein Bier?
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