Am Freitag hat sie mich endlich gefragt …
Am Freitag war es nach ein paar Wochen wieder soweit. Mit einschmeichelnder Stimme und dem allersüßesten Lächeln aus ihrem Repertoire fragte mich meine Frau, ob wir heute nicht mal wieder ins “Feed back” gehen wollen. Das “Feed back” am Paul-Lincke-Ufer ist ein sensationeller Chinese, den viele für einen der besten der Stadt halten. Wenn nicht den besten. Ich mag jetzt aber keine Keilerei mit den eingefleischten “Good Friends”-Anhängern anfangen, deshalb sage ich mal: Das “Feed back” spielt in jedem Fall in der Berliner Spitzengruppe. Würde man sich aber dort hinsetzen und ganz klassisch ein Hauptgericht bestellen, zahlen und dann weiterziehen, würde man das wahrscheinlich kaum bemerken. Es sind nämlich die zahlreichen Vorspeisen und Zwischengerichte, mit denen der Laden die Distanz zwischen “sehr gut” und “grandios” mühelos überspringt.
Deshalb hier eine kleine Gebrauchsanweisung. Ihr trinkt zum Einstieg eine hausgemachte Rhabarber-Limonade und schaut Euch die Karte an. Aus den Vorspeisen bestellt ihr dann zu zweit erstmal vier Vorspeisen: die fluffig-köstlichen, scharfen Wan Tans, den Gurkensalat mit Koriander und Knoblauch, das einmalige “Fallen Duck” und die Wasabi-King Prawns. “Fallen Duck” sind krosse Streifen von der Ente mit Kräutern und Hoisin-Sauce, eingewickelt in hauchzarte kleine Pfannkuchen. Ich habe das mal im noblen “China-Club” gegessen und dort kommen sie nicht entfernt an das haptische und aromatische Wunder heran, das ihr hier auf dem Teller vorfinden werdet. Und auch die knusprig gebackenen King Prawns, eingehüllt in einer Limetten-Wasabi-Mayonnaise können mit dem, was Tim Raue daraus macht, ebenfalls locker mithalten. Mutmaßlich werdet ihr sie gleich nachbestellen.
Dann seid ihr frei. Ich empfehle aber, aus den Zwischengerichten ebenfalls eine kleine Auswahl zu bestellen. Man wird es bei mir nicht oft erleben, dass ich Tofu empfehle. Aber hier gibt es ihn in einer geheimnisvollen Sauce, dazu vielleicht eine wundervolle, gedämpfte Aubergine, die ich so auch noch nirgends gegessen habe und viele andere Optionen. Und wenn es dann noch geht, teilt ihr Euch zum Beispiel das Sechuan-Huhn von den Hauptspeisen. Dazu trinkt ihr einen mit 22 Euro sehr fair kalkulierten französischen Chardonnay, zum Beispiel.
Ds Bild wäre unvollständig, wenn ich nicht auf den umsichtigen, sehr freundlichen und hoch professionellen Service der Chefin hinweisen würde, die auch immer gute Empfehlungen zu Tagesgerichten außerhalb der Karte gibt. Bis zu den Desserts haben wir es übrigens noch nie geschafft. Vielleicht beim nächsten Mal, wenn meine Frau mich in ein paar Wochen wieder ganz unwiderstehlich fragt, ob wir mal wieder dorthin gehen. Das tut sie hoffentlich sehr bald. À bientôt!
https://www.feedbackberlin.de
Ji Zheng 16. Juni 2017 @ 19:10
Hi Herr Knauber,
wir vom Feed Back haben uns sehr über Ihren Blog-Eintrag gefreut! Ich danke Ihnen für die Unterstützung und freue mich Ihren nächsten Besuch.
PS: Wir sind ab dem 10. August wieder in Kanton und bringen die neusten Trends und Köstlichkeiten mit!
Liebe Grüße
Ji Zheng